Raclette – Klassiker zu Weihnachten und Silvester

Der Begriff Raclette bezeichnet sowohl den Käse als auch das Gerät, mit dem man selbigen zum Überbaken zahlreicher Zutaten nutzt. Das Essen schmeckt besonders gut in geselliger Runde und hat sich hierzulande zu einem echten Klassiker an Weihnachten und Silvester entwickelt. Kein Wunder, dass es rund um das leckere Essen gibt es raffinierte Rezeptideen gibt und sich auch um die Geräte eine Diskussion entwickelt hat.
Besonderheiten
  • raffinierte Rezeptideen
  • auch für Veganer*innen
  • ideal für gesellige Abende
  • nicht jeder Käse eignet sich
Das Wichtigste zusammengefasst
  • Raclette eignet sich schon allein aufgrund des in der Mitte platzierten Geräts und der individuellen Zusammenstellung der Pfännchen hervorragend für gesellige Abende.
  • Aufgrund der Beliebtheit zu Weihnachten und Silvester haben sich viele raffinierte Rezeptideen entwickelt. Es gibt nicht nur Alternativen zur Kartoffelbeilage, sondern auch köstliche Desserts und sogar vegane Variationen.
  • Der Käse sollte gut schmelzen und einen aromatischen Geschmack haben. Das trifft natürlich zunächst auf den klassischen schweizerischen (Walliser) oder französischen Raclettekäse zu. Dieser wird aus Rohmilch hergestellt und ist daher für Schwangere nicht geeignet.

Der Ursprung von Raclette

Der Name des Raclette leitet sich vom französischen Verb racler ab. Das bedeutet so viel wie schaben oder kratzen – und bezeichnet damit den Vorgang, den Käse mittels eines kleinen Schabers aus Holz oder Kunststoff aus dem Pfännchen zu schieben.

Erfunden wurde das Raclette in der Schweiz, wo ursprünglich ein halber Laib Käse so am Feuer platziert wurde, dass er langsam schmolz und dann auf ein Stück Brot geschabt wurde. Diese Variante findet man heute immer wieder auf Weihnachtsmärkten.

Inzwischen ist Raclette, das sowohl den Käse als auch das Gerät bezeichnet, auch hierzulande ein absoluter Klassiker zu Weihnachten und Silvester. Schließlich gibt es kaum ein geselligeres Essen als Raclette, bei dem die Grillplatte in der Mitte des Tisches steht und alle Zutaten außen rum drapiert sind. Zudem kann jeder nach Belieben sein Pfännchen füllen, sodass garantiert für jeden Geschmack das Passende dabei ist.

Raclette – originelle Ideen überraschen die Gäste

Beim klassischen Raclette stehen jede Menge Zutaten auf dem Tisch, die du nach Belieben in das Pfännchen legst und mit Käse überbackst. Doch wie wäre es mal mit einer ausgefallenen Rezeptidee, die deine Gäste überrascht?

Beispielsweise kannst du auch Flammkuchen in den Pfännchen backen. Dazu brauchst du lediglich den Teig zubereiten, der dann in die Schale gedrückt wird. Diesen bestreichst du dann mit Creme Fraiche und / oder Sauerrahm und belegst ihn mit Zwiebeln, Speck und Käse. Variationen sind hier auch Lauch und Lachs oder auch Spinat und Pfifferlinge. Nach rund 10 Minuten ist der Flammkuchen dann fertig.

Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch die Pizza im Raclettegerät. Der Unterschied ist hier nur der Teig und der pizzatypische Belag aus Tomatensauce und Zutaten deiner Wahl.

Die Pfännchen kannst du ganz einfach auch durch spezielle Themen zu etwas ganz Besonderem machen. Wie wäre es mit mexikanischen Nacho-Pfännchen, italienischen Pfännchen, französischen Crepes-Pfännchen oder griechischen Brotsalat-Pfännchen?

Und auch den Grill kannst du äußerst kreativ nutzen. Wie wäre es mal mit Polentaküchlein, Speck-Birnen-Spießen, Datteln im Speckmantel, Würstchenspießen oder kleinen Pfannkuchenpäckchen als Beilage?

Raclette Zutaten – die Einkaufsliste

Welche Zutaten du zu einem klassischen Raclette- Abend servierst, bleibt natürlich ganz deinem Geschmack überlassen. Möglich sind beispielsweise:

  • Paprika
  • Kirschtomaten
  • Avocado
  • Austern
  • passierte Tomaten aus der Dose
  • Fetakäse
  • Mais
  • getrocknete Tomaten
  • Feigen
  • Erdnüsse
  • Kochschinken
  • Lachs
  • Ananasstücke
  • Pfirsiche aus der Dose
  • Bananen
  • Kapern
  • Oliven
  • Spargel
  • Gewürzgurken
  • Kidneybohnen
  • Broccoli
  • Silberzwiebeln
  • Zucchini
  • Mini-Maiskölbchen
  • Salami
  • Krabben
  • Datteln
  • Zwiebeln
  • Preiselbeeren
  • Auberginen
  • Kürbis (vorgekocht)
  • Speck- oder Schinkenwürfel
  • Champignons

Zur Verfeinerung der Pfännchen eignen sich beispielsweise folgende Gewürze:

  • Chili
  • Salz und Pfeffer
  • Curry
  • Limetten
  • Kreuzkümmel
  • Petersilie
  • Muskatnuss

Daneben sind auch Kartoffeln eine beliebte Beilage. Eine pfiffige Alternative sind hier Süßkartoffeln oder selbstgemachte Röstitaler aus frischen Kartoffeln, die du entweder im Pfännchen oder auf dem Grill braten kannst. Und natürlich macht sich auch ein grüner Salat gut auf dem Tisch.

Welche Mengen braucht man?

Nach einem Racletteabend kann man ein weiteres Gericht zur Resteverwertung eigentlich fest einplanen, denn meist bleiben mehr oder weniger große Mengen übrig. Schließlich geht es mehr um die Vielzahl der Zutaten als die Orientierung an einer Menge. Willst du überschüssige Lebensmittel jedoch möglichst vermeiden, dann gehe grob von folgenden Mengen pro Person aus:

  • Käse: 200-250 Gramm, bei vielen Zutaten auch nur 150-200 Gramm
  • Pellkartoffeln: 150-200 Gramm
  • Fleisch: 120-150 Gramm
  • Gemüse: 150-200 Gramm
Tipp
Übrig gebliebenen Raclettekäse kannst du auch hervorragend einfrieren und beim nächsten Mal wiederverwenden.

Raclette – dieses Fleisch passt zum Käse

Während du Lachs oder Garnelen auch zusammen mit dem Käse im Pfännchen garen kannst, eignen sich andere Fleischsorten vor allem für die Grillfläche. Auch hier kannst du deiner Fantasie im Prinzip freien Lauf lassen. Besonders beliebt ist hier allerdings mageres Fleisch, das schnell gebraten ist.

  • Filetstücke von Rind, Schwein oder Geflügel
  • Garnelen
  • Fischfilet wie beispielsweise Lachs
  • Bacon-Streifen
  • Cocktailwürstchen
  • Hackfleischbällchen

Besonders zart wird das Fleisch, wenn du es vorab marinierst. Hierfür findest du ganz unterschiedliche Rezepte für rotes oder weißes Fleisch oder auch Fisch im Internet. Auch sollten die Scheiben nur dünn sein, damit das Fleisch nicht zu lange auf dem Grill liegen muss.

Hinweis
Vegetarier*innen und veganer*innen kommen hingegen mit Tofu auf ihre Kosten. Diese kannst du genauso wie auch das Fleisch vorher marinieren und dann einfach auf dem Grill braten.

Dips – das i-Tüpfelchen für den Raclette-Abend

Dips sind nicht unbedingt ein Muss für den Racletteabend. Schließlich vermag der Käse eine Sauce zu ersetzen und braucht nicht unbedingt eine weitere reichhaltige Komponente. Gerade, wenn du jedoch Kartoffeln servierst oder es Fleisch vom Grill gibt, dann sind Dips ein tolles i-Tüpfelchen. Hervorragend passen Tzatziki, Salsa Verde oder auch Pesto und Chili-Öl. aber auch fruchtige Saucen wie z. B. eine Pflaumensauce oder Chutneys sind eine köstliche beilage.

Willst du dir nicht die Mühe machen und eigene Dips herstellen, kannst du einfach auch fertiges Aioli, Sour Creme oder Kräuterquarks auf den Tisch stellen.

Süße Pfännchen als Dessert

Nach dem deftigen Käsegericht bietet sich ein süßes Dessert sehr gut an. Zum einen kannst du hier natürlich kleine Gläschen mit Mousse oder auch Eis servieren. Stilecht ist jedoch ein Dessert, den man genauso mit dem Raclettegerät zubereiten kann. Hier bieten sich z. B. Ananasspieße von Grill oder auch weitere Zutaten wie Schokolade, Nüsse, Früchte oder Schokocreme an, die jeder nach eigenem Gusto in seinem Pfännchen zubereiten kann.

Welcher Käse eignet sich?

Im Handel kannst du sowohl französischen als auch schweizerischen Raclettekäse an der Käsetheke oder auch in fertig abgepackter Form kaufen. Der Käse zeichnet sich vor allem durch seine guten Schmelzeigenschaften, den hohen Fettgehalt von 50 Prozent und das deftige Aroma aus. Die bekanntesten Sorten aus der Schweiz sind hier die Walliser Käsesorten Bagnes, Orsières und Goms. Im Prinzip eignen sich aber auch andere Sorten wie z. B.

  • Bergkäse
  • Tilsiter
  • Büffel-Mozzarella
  • Ziegenkäse
  • Camembert
  • Gorgonzola

Grundsätzlich eignet sich auch Gouda oder ein anderer milder Käse wie Edamer. Gerade für Kinder ist dieser weniger intensive Geschmack oft angenehmer. Allerdings kann es bei Käsesorten, die nicht explizit als Raclettekäse deklariert sind, passieren, dass die hohe Hitze dazu führt, dass sich der Käse in seine Einzelbestandteile auflöst und nur eine fettige Flüssigkeit übrig bleibt, die mit der schönen Käseschicht mit brauner Kruste nur noch wenig zu tun hat.

Tipp
Im Übrigen brauchst du auch als Veganer*in nicht auf das köstliche Gericht zu verzichten. Es gibt inzwischen sowohl veganen Käse zu kaufen als auch zahlreiche Rezepte zur Herstellung von alternativem Käse aus Hefeschmelz.

Welches Getränk passt dazu?

Traditionell ist Wein eine gute Kombination zu Raclette. Hier empfiehlt sich ein gut gekühlter trockener Weißwein. Du kannst nach Belieben aber auch genauso gut ein spritziges Bier genießen. Nach dem mächtigen Essen ist ein Schnaps fast schon Usus. Natürlich machen sich alkoholfreie Getränke genauso gut zum Raclette. Neben Wasser und Limonaden macht sich auch ein warmer Tee für den Magen ganz gut.

Kann man die Rinde beim Raclette mitessen?

Man ist es gewohnt, die Rinde bei Käse abzuschneiden, da diese wachsartige Schicht oft auch Konservierungsstoffe enthält. Nutzt du für dein Raclette jedoch den typischen Schweizer Raclettekäse, dann kannst du die Rinde getrost auch mitessen, denn sie ist frei von Zusatzstoffen. Das gilt jedoch nicht, wenn du andere Käsesorten verwendest.

Raclette-Gerät kaufen – auf diese Kriterien kommt es an

Im Handel hast du die Auswahl zwischen rechteckigen und runden Geräten in ganz unterschiedlichen Preisklassen.

Ein Test der Stiftung Warentest hat ergeben, dass alle Geräte bei der Käsezubereitung mehr oder weniger gut abschneiden. Sollen die Geräte auch grillen können, spielen weitere Kriterien wie eine anhaltend gleichmäßige Temperatur oder der Grilldauer eine Rolle bei der Bewertung. Natürlich sollten auch die Sicherheit, Handhabung und die Langlebigkeit des Gerätes stimmen.

Neben diesen allgemeingültigen Kriterien gibt es jedoch weitere, die sich nach deinen persönlichen Vorlieben und Anforderungen richten:

  • Anzahl der Pfännchen
  • mit oder ohne Platz für die Pfannenablage
  • Material der Grillplatte
  • rechteckige oder runde Form
  • weitere Features wie z. B. ein aufsetzbarer Fonduetopf
  • Temperaturregulierung
  • Material der Spachtel
  • Beschichtung der Pfännchen

Die Grillplatte besteht bei einigen Geräten nur aus Aluguss, das sich bei Hitze auch mal verziehen kann. Andere wiederum haben eine massive gusseiserne Platte, oder auch einen heißen Stein.

Tipps für die Reinigung

Gerade, wenn du auf dem Grill Fleisch gebraten hast, kann sich die Reinigung als etwas aufwendiger gestalten. Um starke Verkrustungen zu lösen, lasse das Gerät nach der Nutzung zunächst einweichen und löse Eingebranntes anschließend mit etwas Spülmittel oder auch Soda.

Um den strengen Geruch aus der Wohnung loszuwerden, hilft im Übrigen das klassische Hausmittel mit einer halben Zitrone und Gewürznelken, die man zusammen über Nacht auf einen Teller stellt.

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